Sonntag, 8. Februar 2015

Wahlkampf Piratenpartei Hamburg

Am 15.02.2015 steht in Hamburg die Bürgerschaftswahl an, entsprechend ist die Stadt schon ganz in Wahlplakate gekleidet. Besonders aufgefallen ist mir dabei ein Plakat der Piratenpartei:
Abbildung 1: Wahlplakat der Piratenpartei. Quelle: https://twitter.com/pauli_pirat/status/558770825323507714
Das Plakat reiht sich damit natürlich in die gesellschaftliche Debatte um die Legalisierung von Cannabis ein, die in den letzten Monaten wieder verstärkt aufkam; getrieben wurde sie dabei insbesondere von der Legalisierung von Marihuana in verschiedenen us-amerikanischen Bundesstaaten sowie hierzulande etwa durch den Appell einer Reihe von Strafrechtsprofessoren. Interessant ist für mich das Plakat, da es provokant den Konsum von Marihuana darstellt. So habe ich bspw. noch Forderungen nach einer alternativen Drogenpolitik durch die Linkspartei im Kopf, deren Wahlplakate jedoch diese immer nur schriftlich abbildeten; evtl. ihrer standardisierten Gestaltung geschuldet.
Die Darstellung des Cannabiskonsums wird auf dem Plakat der Piratenpartei ästhetisch in Szene gesetzt, gerade der detailierte Rauch ist auffällig, der bei näherer Betrachtung insofern irritiert, als dass die Person auf dem Bild gerade einzuatmen scheint. Auch die goldene Bong verweist für mich ganz auf die Inszenierung des Konsums, die Wirkung der Droge ist auf dem Plakat also unter anderem durch den abgewandten Blick und die geschlossenen Augen nicht zu erkennen. Dieses passt auch zu dem Stil des abgebildeten Konsumenten, der auf das altbekannte Argument verweisen soll, dass der Konsum von Marihuana ein Phänonem ist, welches alle Gesellschaftsschichten betrifft. So hätten wohl bspw. die geröteten Augen nicht zu dem Bild des eleganten, kontrollierten Geschäftsmannes gepasst, wie er auf dem Bild mit typischen Accessoires wie Anzug und aalglatter Gelfrisur präsentiert wird.
Dennoch ist es interessant, dass durch die Piratenpartei nun auch konkrete Bilder in das Themenfeld der Drogenpolitik gelangen, die sich gerade auch durch ihre positive Konnotation von den bisherigen medialen Bildern abheben. Dieses geschieht geschieht durch die humoristische Ausrichtung des Plakates, die überzeichnete Darstellung des 'alltäglichen' Drogenkonsumenten wird durch das Wortspiel "Yes, we Cannabis" unterstützt, welches das bekannte Wahlmotto Obamas parodiert.

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