Am Rande der Berichterstattung über die gestrige us-amerikanische Präsidentschaftswahl, also jenseits des Wettstreits von Hillary Clinton und Donald Trump, stieß ich auf einen Nebenschauplatz, auf den Zeit Online aufmerksam machte. So durften die Wähler auf bundesstaatlicher Ebene über mehr als 150 weitere Referenden abstimmen, die sich u.a. auch auf die Drogenpolitik bezogen. Zeit Online fasst die Ergebnisse wie folgt zusammen: "Die Staaten Florida, Arkansas und North Dakota legalisierten weitgehend den Konsum von Cannabis zu medizinischen Zwecken. Kalifornien, Nevada und Massachusetts votierten dafür, Marihuana generell zum Freizeitgebrauch zu erlauben." (Link)
Dadurch sei Marihuana künftig in acht der 50 US-Bundesstaaten erlaubt, setzt sich der Trend zur Legalisierung in den USA also weiter fort. Diese Legalisierung bringt neben der Entkriminalisierung wichtige Umbrüche mit sich, der Schwarzmarkt ist nunmehr ein ganz neues, kapitalreiches Wirtschaftsfeld, es eröffnen sich leichtere Möglichkeiten der Erforschung und es wird die Frage aufgeworfen, welchen Einfluss die Legalisierung auf die Menge und evtl. dadurch ausgelöste gefährliche Nebenwirkungen des Konsums hat. Am Rande deutet der Artikel zudem an, dass sich das Bild des stereotypischen Kiffers wohl im Wandel befindet. In Kalifornieren wurde der Legalisierung von Cannabis zugestimmt, zugleich aber die Abschaffung der Todesstrafe abgelehnt (genau wie eine Kondompflicht in der Pornoindustrie): Auf den ersten Blick scheint es also um das, stark überzeichnete, Klischee des kiffenden, friedliebenden Hippies nicht mehr weit bestellt zu sein.
Quelle: Zeit Online, URL: http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2016-11/drogenpolitik-marihuana-legalisierung-kalifornien-nevada-massachusetts , aufgerufen am 09.11.2016.